Ich käme nie auf die Idee, mich, als ehemaliger W10er ohne Auslandseinsatz, als „Veteranen“ zu bezeichnen. Aber das Veteranenabzeichen der Bundeswehr trage ich ab sofort gern – aus Solidarität mit unserer Truppe!
Die Ehrung von Veteranen sollte in einem demokratischen Rechtsstaat eine Selbstverständlichkeit sein. Für Bundeswehr war es das lange Zeit nicht, selbst als die Truppe schon bei Einsätzen im Ausland den Tod von Kameraden zu beklagen hatte. Johannes Clair, der ein aufsehenerregendes Buch über seinen Afghanistan-Einsatz geschrieben hat, beklagte dies lange öffentlich. Diskutiert wurde vor allem, wer denn eigentlich ein Veteran ist. Naheliegend wäre gewesen, diejenigen darunter zu verstehen, die an einer militärischen Auseinandersetzung oder zumindest an einem Auslandseinsatz teilgenommen haben. In der CDU sah man dies offenbar anders. Schon Ende 2018 gab die damalige Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor, dass alle, die „Deutschland dienen oder gedient haben und ehrenhaft aus diesem Dienstverhältnis ausgeschieden sind“ unter den Veteranenbegriff zu fallen haben – das dürften dann grob geschätzt etwa 30 Millionen Leute betreffen (sofern man „dienen“ allein auf das Militär bezieht). Und jeder der Veteranen (und Veteraninnen) hat ein Recht auf die kostenlose Zusendung eines Veteranenabzeichens.
Bei diesem Volumen wundert es nicht, dass die Plaketten im Ergebnis etwas billig ausgefallen sind. Produziert werden sie der Verpackung nach in China. Bei meinem war die Nadel leider nicht mittig angelötet, sodass es immer etwas schief am Revers hängt. Das Abzeichen ist eigentlich auch deutlich zu groß, um es als Anstecknadel zu tragen (, aber auch nicht dafür gedacht, es als Anhänger zu tragen). Aber der Gedanke zählt.
Wer eines tragen möchte, kann es hier bekommen: https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/reservist-werden-in-der-bundeswehr-/reservist-im-bereich-personal/wer-deutschland-dient-hat-anerkennung-verdient-170356